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25.05.2004

Wir steuern einen weiteren Nationalpark an. Dazu verlassen wir Colorado wieder und fahren zurück nach Utah. Die Fahrt ist nicht besonders aufregend. Am eindrucksvollsten ist der Church Rock, der wirklich aussieht wie eine Steinkirche sogar mit einem kleinen Portal. Er steht völlig isoliert in der Landschaft. Hier biegen wir dann auch ab zum National Park Canyonlands. In den Park kann man nur über verschiedene Stichstraßen, die die unterschiedlichen Landschaften des Parks erschließen, gelangen. Wir haben uns nach den Beschreibungen für das Gebiet der "Needles" entschieden.



In der Karte finden wir einen Campingplatz mit Namen Newspaper Rock. Solche Namen waren uns schon in Australien begegnet. Und der Name hält was er verspricht:

Es fällt uns auf, dass viele Fußabdrücke mit sechs Zehen eingemeißelt sind. Ob das öfter vorgekommen ist oder einfach nur etwas besonderes war?

Der Campingplatz gefällt uns nicht besonders gut und es ist noch früh. Also entscheiden wir noch weiter Richtung Nationalpark zu fahren. Der Nationalpark ist riesig und die Gegend immer noch sehr trocken. Die riesigen Steinwände, die die Straße umgeben sind sehr beeindruckend. Da erscheint unsere Schnecke wieder ganz winzig. Im Park angekommen fahren wir als erstes auf den Campingplatz. Leider sind hier schon alle Plätze belegt, obwohl es wieder nur ein Platz ohne Duschen ist.

Wir versuchen eine neue Variante: Da die Plätze für einen amerikanischen Camper ausgelegt sind, ist bei einem normalen Wohnmobil noch mehr als die Hälfe der Stellfläche frei. Wir sprechen ein junges Paar auf einem der Plätze an und wie es der Zufall so will sind es zwei deutsche Reisende. Sie stimmen nicht sehr begeisert zu, aber haben auch nichts dagegen, dass wir für eine Nacht einen Teil der freien Stellfläche benutzen.

Jetzt können wir unsere erste Wanderung in Canyonlands starten. Die Temperatur ist jetzt sehr angenehm. Da kommen auch die Tiere heraus, die sonst in der Wüste unsichtbar bleiben.Wir sehen einen kleinen Vogel und einen Hasen.Was man nicht sieht, worauf aber von der Parkverwaltung hingewiesen wird, sind die Bakterien, die sich in der Erdkruste befinden.

Bild Soil Crust

Die Bakterien ermöglichen es Pflanzen Halt im Boden zu finden. Man soll darauf achten sie nicht zu zerstören, in dem man drauftritt. Die Wanderwege führen daher fast nur über die Felsen. Um den Weg zu kennzeichnen sind kleine Steinhaufen aufgetürmt. Da muss man sein Auge schon ein wenig schulen, um nicht vom Weg abzukommen.

26.05.2004

Nachdem wir die Hälfte der Campingplatzgebühr an unsere Gastgeber bezahlt haben, brechen wir zu einer weiteren Wanderung in Canyonlands auf. Es soll hier Wasserlöcher geben in denen Feilschwanzkrebse leben. Das gibt es auch auf dem Uluru, dem Ayers Rock in Australien. Wenn sich nach einem Regen Wasser in Verteifungen im Stein sammelt, schlüpfen aus den im Schlamm abgelegten Eier Krebse, die sich dann bis zum Eintrockenen des Wasser ihre Eier in den Schlamm legen. Wie erwartet ist aber alles ausgetrocknet. So begegnen wir nur ein paar Lizards, die es überall in der Wüste gibt.

Bild Lizard

Die letzte Wanderung machen wir dann zu den Needles, die diesem Teil des Parks den Namen gegeben haben. Durch Erosion sind einzelne Felszacken entstanden, die durch die verschiedenen Ablagerungsschichten rot weiße Streifen aufweisen.Wir hatten jedoch erwartet, dass die Nadeln etwas spitzer ausfallen. Zur Sicherheit fotographiern wir mal die Wanderkarte auf dem Schild am Beginn des Weges. So haben wir neben den Steinhaufen noch ein wenig mehr zur Orientierung.

Bild Needle

An der Schnecke zurück essen wir noch etwas und verlassen nach einem kleinen Abstecher zu den langweiligen Resten eines Einwanderercamps den Park auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind. Der nächste Nationalpark der auf unserer Strecke liegt, ist Arches. Auf dem Weg dahin kommen wir an unserem ersten Felsbogen vorbei. Viel größer ist aber in der Karte "Whole in the Rock" eingezeichnet. Hier war eine Wohnung in den Fels gebaut worden und wurde touristisch ausgeschlachtet. Nichts für uns...

Bild Germany

Wir fahren bis Moab und finden sofort einen netten privaten Campingplatz mit Dusche, Waschmaschine und Stellplätzen unter Bäumen. Was will man mehr?

27.05.2004

Wir starten früh in den Arches National Park. Der Park hat wieder nur eine Stichstraße. Und zuerst geht es bergauf -nichts für die Schnecke-, aber bald ist es geschafft und die ersten Felsformaionen kommen in Sicht. Der Balancing Rock sieht aus wie aufzementiert, aber so weit werden sie doch wohl nicht gegangen sein.

Bild Balancing Rock

Dann die ersten Bögen. Durch Windersosion sind in dem weichen Sandstein verschiedene große "Löcher" entstanden. Der Brillenbogen zeigt zwei Bögen nebeneinander und ist sehr massiv. Die Bögen am Triplearch sind da schon schmaler. Wir fahren weiter und werfen einen Blick auf den bekanntesten Bogen, den Delicate Arch. Allerdings von weit entfernt. Da wollen wir später noch hinwandern.

Am Ende der Stichstraße beginnt ein Wanderweg entlang vieler verschiedener Bögen: runde in massive Stein oder ganz zerbrechliche wie der Landscape Arch:

Bild Landscape Arch

Der Weg zu den weiter entfernt liegenden Bögen ist dann nicht mehr so gut ausgeschildert, aber wir sind auf kleine Steinhaufen trainiert. Die Bögen sind grandios! Am Double O Arch liegen zwei Bögen übereinander und durch die Fenster im Stein hat man eine tolle Aussicht. In viele Bögen kann man auch hereinklettern:

Bild Window Arch

Der Rückweg dauert dann länger als wir vermutet hatten. Wir werden es zum Sonnenuntergang nicht mehr an den Delicate Arch schaffen. Für diesen Park wollen wir noch einen Tag investieren. Bis jetzt ist er unser Favorit. Zurück am Auto fahren wir noch mal schnell auf den Campingplatz. Es könnte sein, das Uschi und Norbert hier sind. Von der Zeit her könnten sich unsere Wege hier noch mal kreuzen. Aber keine Spur von Ihnen. Was uns aber auffällt ist ein Platz, der nicht reserviert ist. Sollte hier wirklich noch ein Platz für uns sein? Wir fahren zum Campinghost und tatsächlich können wir den Platz haben, obwohl sie normalerweise mehrere Monate im voraus ausgebucht sind. Er war vermietet, aber die Mieter mussten den Platz wegen eines Notfalls verlassen. Super jetzt brauchen wir nicht nach Moab zurück und morgen wieder hierher.

28.05.2004

Morgens ist Bernhard schon voll Tatendrang und startet eine Wanderung an weiteren Bögen vorbei. Da gibt es den Broken Arch, an dem der Bogen zwar noch steht, aber schon eine Bruchnaht zu sehen ist. Auch Bögen, die gar nicht im Plan eingezeichnet sind, liegen an dieser Strecke. Fast hätte er den Campingplatz verpasst, da der Weg wieder schwer zu erkennen war. Vera bleibt in der Schnecke ist faul und liest ein wenig.

Dann geht es auf zum Delicate Arch. Dieser Weg ist gut erkennbar, da sehr viele hier heraufklettern und eine Spur auf den Steinen zu erkennen ist. Nach einer halben Stunde bergauf taucht er dann auf. Er steht auf einer Art Plateau und einige Meter dahinter fällt es steil ab. Der Wind pfeift ziemlich stark durch den Bogen, aber wir lassen es uns nicht nehmen eine Foto im Bogen zu machen. Schon ein komisches Gefühl, wenn hinter einem der Abgrund lauert...

Wieder unten angekommen gucken wir uns auch noch die letzten Bögen an, die wir beim ersten Mal ausgelassen haben. Um diesen Park vom ersten Platz unserer persönlichen Bestenliste zu verdrängen muss noch viel kommen.

Wir fahren zurück nach Moab. Ein anderer Campingplatz bietet "dry camping" auf einer Wiese an. Das ist für uns optimal. Unser Kühlschrank wird ausreichend über die Solarzelle gespeist und eine warme Dusche ist im Preis inbegriffen.Wir treffen mal wieder auf ein deutsches Ehepaar, die groß Allemania am Wagen stehen haben. Sie waren vor einigen Jahren in Südamerika, hatten aber keine große Lust sich mit uns zu unterhalten.

29.05.2004

Morgens besuchen wir den Künstlermarkt in Moab. Das Wetter ist kühl und regnerisch. Trotzdem haben wir nicht lange unsere Regenjacken an. Dafür ist es dann doch zu warm. Der Markt bietet nichts was wir als Souvenir mitnehmen könnten und so machen wir uns schnell auf den Weg zur Interstate. Eine direkte Verbindung nach Westen gibt es nicht und so müssen wir einen kleinen Bogen in Kauf nehmen. Wir übernachten auf einem State Park am Rand der Interstate 70. Das Wetter ist schon fast zu kalt für uns. Wir sitzen in unserem Wagen und beobachten die Familien auf dem Platz. Es ist ein Wochenende mit einem Feiertag und für den Amerikaner gibt es da nichts schöneres als mit der Familie zu campen. Wir haben den letzten Platz hier bekommen. Es wundert uns ein wenig, denn uns ist aufgefallen, dass Campingplätze, die direkt am Rand der Interstate liegen, fast immer voll ausgebucht sind. Fährt man nur ein wenig von der Straße ab, sind die Plätze meist leer. Da erinnern wir uns an die Fragen der Amerikaner in Mexiko: "Wie findet ihr euren Weg?"

30.05.2004

Nach ein paar Kilometern auf der Interstate verlassen wir sie wieder in Richtung Bryce Canyon und Zion National Park. Auf der Strecke kreuzen wir den Capitol Reef National Park. Utah ist Mormonenland und innerhalb dieses Parks liegen erste Siedlungen der Mormonen.

Bienenkorbstraße 24, Mormonengegend, Abstecher zu einer Wanderung im Park, nicht so interessant; Der Film im Besucherzentrum ist der langweiligste, den wir bis jetzt gesehen haben. Es ist viel interessanter die kleinen blonden Mädchen in der Reihe vor uns zu beobachten. Vier Kinder sind für die Mormonenfamilie nur durchschnittlich. Nach einer kleinen Wanderung in ein super interessant beschriebenes Tal, die wir in der Hälfe abbrechen, weil es so langweilig ist. Wir fahren zu der eigentlichen Attraktion des Parks: In NordSüd Richtung verläuft die "Waterpocketfold". Hier schiebt sich eine Kontinentalplatte unter eine weitere. Dabei ist eine Wand entstanden, die für die Siedler wie ein kapitales Riff unüberwindbar erschien. So kam der Park zu seinem Namen.

Wir finden die Fahrt durch eine Erdfalte auf jeden Fall ziemlich spannend. An manchen Stellen sieht man die Erdbewegungen auch ganz deutlich.

Bild Bäume zur Seite

Die Straße ist nur eine Schotterpiste und so sind wir wieder fast allein. Auch der Campingplatz, der an der Strecke liegt ist sehr einfach und traumhaft ruhig. Da es wieder mal Zeit zum Haareschneiden ist bleiben wir hier und der Platz füllt sich doch noch im Laufe des Nachmittags, zumeist mit Zeltern.

31.05.2004

Morgens fahren wir noch ein Stück durch die Falte und biegen dann im 90 °Winkel ab. Wir kreuzen also auf direktem Weg das Riff.

Bild Riff

Zurück auf der befestigten Straße nehmen wir den direkten Weg Richtung Bryce Canyon National Park. Am späten Nachmittag sehen wir auch dann die ersten "Hoodoos". Es ist Montag. Das lange Wochenende ist vorbei. Die Chancen stehen also nicht schlecht im Nationalpark direkt einen Platz zum Campen zu finden.Wie wir dann feststellen sind die Campingplätze riesig und wir können problemlos ein Plätzchen belegen.

Das Besucherzentrum hat noch auf und so schlendern wir durch die Ausstellung und gucken uns den Film über den Park an. Da bekommt man immer einen ganz guten Überblick was es an Attraktionen im Park gibt und kann gezielter das anfahren, was einen interessiert.

01.06.2004

Heute morgen stellen wir uns ganz früh an, da wir im Besucherzentrum etwas von einer Mitternachtswanderung gelesen haben. Eine geführte Tour bei Nacht zwischen den Hoodoos. Wir haben dann auch Glück und sind die vorletzten, die noch mit auf die Liste kommen. Treffen ist schon abends um 20:00 Uhr. Da ist es zwar noch nicht dunkel aber wir lassen uns überraschen.

Wir fahren bis ans Ende der Stichstraße in den Park und genießen jeden Ausblick auf die mehr oder weniger starken Erosionsfelder. Zwischen den orangen bis rosa Steinsäulen hindurch führen ein paar Wanderwege und so genießen wir auch einen Blick von unten an den Hoodoos hoch.

Bild

Auf einem Parkplatz zu einem Aussichtspunkt wieder ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen. Es ist ein pensionierter Landwirt aus Kusel mit seiner Frau. Sie besuchen die USA und es ist lustig ihren Ausführungen z.B. über die Ernährung der Einheimischen zuzuhören. Auch staunen zwei Heidelberger über unser Kennzeichen. Jasmin und Bernd verbringen ihren Jahresurlaub auf einer Rundreise durch die Nationalparks. Wir treffen sie dann noch ein paar mal an verschiedenen Aussichtspunkten.

Abends dann unsere geführte Tour. Der Ranger erzählt erst über sich, wie man Ranger wird und dann über den Park. Dann wandern wir langsam an der Kante des "Amphitheaters" entlang. Es ist das größte zusammenhängende Feld der Hoodoos im Bryce Canyon. Hier haben Frost und Wind ganze Arbeit geleistet. Langsam wird es auch dunkel und der Mond geht auf, aber wir werden leider nicht ins Tal runterwandern.

02.06.2004

Heute starten wir schon vor Sonnenaufgang. Das sogenannte Amphitheater soll in den ersten Sonnenstrahlen des Tages am besten aussehen:

Bild Amphitheater

Natürlich sind wir nicht allein und bewundern die gigantische Filmausrüstung eines anderen Touristen, der fast dem Sonnenaufgang verpasst hätte, weil er sich nicht entscheiden konnte, welches Objektiv er verwenden soll.

Dann verlassen wir den Park erst einmal zum einkaufen. Viele Ortschaften gibt es hier nicht und so beschränken wir uns auf das allernötigste. Auf dem Rückweg kaufen wir dann noch Karten für das allabendliche Rodeo. Von einer riesigen Lodge vor dem Eingang des Parks wird jeden Abend für die Touristen ein Rodeo abgehalten. Auf dem Parkplatz treffen wir Jasmin und Bernd wieder.

Vier Disziplinen werden gezeigt. Das Tonnenrennen, bei dem ermittelt wird wer am schnellsten um drei Tonnen reiten kann. Hier sind hauptsächlich Mädchen am Start. Dann das Bullenreiten... Die Bullen werde in Boxen getrieben und dann werden ihnen von außen zwei Seile um den Bauch gelegt.Der Cowboy steigt in der Box auf den Rücken des Bullen. In den Strick,der direkt hinter den Vorderbeinen um den Bauch gezogen wird, wird eine Hand des Cowboys mit eingeschnürt. Wenn die Tür der Box aufgeht, werden dann das Seil, das direkt vor den Hinterbeinen sitzt, festgezogen. Welcher Mann würde da nicht anfangen zu buckeln? Nach ein paar Sekunden liegt dann der Reiter meist im Staub und die Bullen werden von den Stricken befreit und kommen zurück auf die Weide. Nach einer langweiligen Showeinlage des Rodeoclowns, kamen dann die Nachwuchscowboys auf Schafböcken. In der nächsten Disziplin sind die Mustangs dran. Sie werden mit Sattel geritten und dazu bringt jeder Cowboy seinen eigenen maßgeschneiderten Sattel mit. Sonst läuft alles ähnlich ab. Zuletzt dann das Einfangen von Kälbchen mit einem Lasso an den Hörnern. Auch hier sind viele Cowgirls am Start.

Dann ist es auch schon dunkel und wir fahren zurück in den Park auf unseren Campingplatz.

03.06.2004

Heute fahren wir weiter in den nächsten Nationalpark. Die Gegend ist nicht stark bevölkert. Es ist ziemlich heiß und trocken. Die ersten weißen Siedler waren auch hier die Mormonen.Von ihnen kommt wohl auch der Name des Parks. Zion National Park ist ein riesiges Tal mit steilen blanken Felsen. Die Farbe des Gesteins reicht von fast weiß über ocker bis nahezu rot. Im Tal kann man sich nur mit Shuttlebussen bewegen. Die Campingplätze liegen direkt am Eingang zum Tal. Dort ist auch das Besucherzentrum. Hier gibt es natürlich wieder einen Film über die Attraktionen im Park. Dann gibt es noch Plakate auf denen die Wanderwege beschrieben werden. Wir treffen unsere Auswahl für den Aufenthalt im Park. Da es heute ziemlich heiß ist, entscheiden wir uns mit einer kleinen Wanderung anzufangen. Eine Wanderstrecke läuft einen ganzen Teil durch einen Fluss. Das ist bei dem Wetter echt angenehm.

Im Wasser treffen wir dann wieder Jasmin und Bernd. Wir machen gemeinsame Pläne. Mit Bernd verabreden wir uns für den nächsten Tag zu einer Wanderung auf den Berg "Angels Landing". Es ist eines der anspruchsvollsten Wanderungen, aber auch sehr reizvoll, da der Berg in die Talmitte hereinreicht. Da es wieder heiß werden wird wollen wir früh los. Jasmin zieht einen Tag am Pool vor. Sie hat ein wenig Höhenangst. Abends wollen wir dann zusammen grillen.

04.06.2004

Um sieben Uhr starten wir am Fuß des Berges. Es ist noch nicht viel los und es ist auch noch nicht zu warm. Es geht ein schmales Tal hoch und dann über einen sorgsam angelegten gewundenen Weg bergauf. Dann kommt ein schmales Stück, das den Angels Landing mit der Seitenwand des Tals verbindet. Es geht nach beiden Seiten steil in die Tiefe. Eine Kette ist hier und da angebracht, an der man sich ein wenig festhalten kann. Das wäre spätestens das Ende der Wanderung für Jasmin gewesen. Dann geht es noch über einen mehr oder weniger gut erkennbaren Pfad weiter nach oben. Wir sind verwundert wie wenig der Weg abgesichert ist, da doch sonst in den USA eher zu viel als zu wenig abgesichert ist. Nach zwei Stunden sind wir dann auf dem Gipfel. Es ist eine schräge Fläche, auf den der Namen Landeplatz schon sehr gut passt. Die Aussicht über das Tal ist super!

Foto Angels Landing

Obwohl wir sehr früh unterwegs sind, sind wir nicht die ersten auf dem Gipfel. Zwei Wanderer waren noch früher aufgebrochen und als wir uns zu unserem Picknick hinsetzen, werden wir gleich von Erdhörnchen belagert. Sie klettern auf unseren Schuhen herum und interessieren sich sehr für den Inhalt unserer Rucksäcke. Sie sind schlau und lassen sich das leckere Essen von den Wanderern auf den Berg bringen.

Foto Skipmunk

Nach einer ausgedehnten Pause treten wir dann den Abstieg an. Jetzt kommen uns viele auf den schmalen Pfaden entgegen. Das ist gar nicht so ungefährlich. Auch ist es jetzt schon richtig warm. Trotzdem haben viele nur eine kleine Softdrinkflasche dabei und tragen nur Sandalen...

Unten angekommen bringt uns der Bus wieder an den Campingplatz. Bernd fährt weiter bis ins Motel nach Springdale, dem kleinen Ort am Parkeingang. Da der Campinglatz nicht mit einer Dusche ausgestattet ist und auch keine richtigen Feuerstellen hat, ziehen wir auf einen privaten Campingplatz in Springdale um. Er ist zwar vergleichsweise teuer, aber eine Dusche ist jetzt unverzichtbar. Zu unserem Verdruss erhalten wir aber nur eine Duschmarke pro Person und Nacht. Naja, immerhin gibt es einen Pool, in dem wir uns zusätzlich erfrischen können. Am späten Nachmittag wandern wir dann noch eine kleine Runde im Park und kaufen für unseren Grillabend ein.

Jasmin und Bernd bringen eine Menge Bier mit und der Stapel der leeren Dosen am nächsten Morgen ist irgendwie ganz schön groß. Aber wir haben eine Menge Spaß und tauschen viele Reiseerlebnisse aus.

05.06.2004

Nachdem wir es gechafft haben aufzustehen machen wir uns auf nach Norden. Die Nord Süd verlaufende Interstate ist nicht weit weg und wir schaffen ein gutes Stück bis fast nach Salt Lake City.

06.06.2004

Auf dem Weg in die Stadt kommen wir an einem Factory Outlet vorbei. Obwohl Sonntag ist, sind alle Geschäfte geöffnet. Die Preise sind zum Teil wirklich unschlagbar. Es ist allerdings schwierig bei der großen Auswahl eine Hose zu finden, die uns passt.

Bild Hose

Die Stadt ist nicht sehr spannend. Es gibt zwei große Attraktionen. Zuerst das Tempelviertel der Mormonen. Hier wird eine kostenlose Führungen angeboten, an der wir natürlich teilnehmen. Die Fremdenführer sind junge Mormonen, die sich für ein Jahr hier aufhalten und eine Art Praktikum machen. Unsere Bekehrerin kommt aus Chile. Wir besichtigen den Tabernakel, in dem gerade jemand die Orgel spielt. Als nächstes der heilige Tempel. Den können wir jedoch nur von außen betrachten. Aber da sind wir nicht die einzigen. Selbst die Mormonen betreten ihn nur an hohen Festtagen. Dann wird uns noch ein Film vorgeführt, in dem wir über die Lehre der Mormonen mehr lernen sollen. Dann wird eine kleine Befragung gemacht und wir können uns kostenlos das Buch Mormon zu Hause vorbeibringen lassen.

Nachdem wir das Viertel wieder verlassen haben gehen wir noch in ein angrenzendes Religionsmuseum. Wir bekommen einen Walkman mit Erklärungen in Deutsch. Allerdings behandelt das Museum auch nur die Lehre der Mormonen. Wie sollte es auch anders sein.

Wir übernachten am Walmart.auch wenn es noch wieder ein ganzes Stück zurück ist, können wir so wieder einiges sparen.

07.06.2004

Wir besuchen das Naturkunde Museum auf dem Campus. Hier sind viel Fossilienfunde aus der Gegend ausgestellt. Daneben gibt es eine Indiianeraustellung und eine Ausstellung von Kristallen.

Die Bibliothek müssen wir erst ein wenig suchen. Sie ist im Rathhausviertel eingezeichnet, aber wurde einen Block weiter neu gebaut. Super ist der Ausblick auf die Berge aus der riesigen Glasfront heraus. Wir fahren weiter an den "Salt Lake". Dei zweite große Attraktion der Stadt. Hier soll man wie im toten Meer drauf schwimmen können. Auf einer Insel ist ein Campingplatz eingezeichnet und zur Insel führt ein Damm. Das Wasser rechts und links vom Damm scheint sehr niedrig und zeigt auch keine Bewegung. Der Geruch unterstreicht das Gefühl, dass man sich am Meer befindet. Aber je weiter wir fahren, um so schöner wird es.Auf dem Weg zum Campingplatz machen wir Halt an einem Strandparkplatz. Das Wasser ist bei Nähe betrachtet sehr trüb und es schwimmen ganz viele schwarze Tierchen herum. An der Wasserkante bilden sich Schaumberge und es weht ein ziemlich kalter Wind. Wir waten ins Wasser und es ist kalt und sehr flach. Bis wir wirklich auf dem Wasser liegen könnten, müssten wir ziemlich weit hineingehen. Auf dem Weg zurück würde der Wind uns auch ganz schön auskühlen. Also machen wir nur einen Spaziergang am Strand und nutzen die vorhandenen Duschen. Am Parkplatz treffen wir eine Familie beim Picknick. Sie laden uns gleich auf ein Bier ein und so genießen wir bei netter Unterhaltung den Sonnenuntergang.

Bild Sonnenuntergang

Dann fahren wir weiter zum Campingplatz und verbringen eine windige Nacht in unserer gemütlichen Schnecke.

08.06.2004

Wir verlassen die Insel wieder und fahren weiter Richtung Norden. Nach einem ersten Stück auf der Intersate biegen wir ab Richtung Logan. So kommen wir nach unserer Karte auf eine landschaftlich sehenswürdige Straße und verlassen am Bear Lake Utah. Es wird hügeliger und auf den Gipfeln der höheren Berge liegt noch Schnee. Nach einem kleinen Stück durch Idaho erreichen wir Wyoming. In Wyoming liegt der Yellowstone National Park unser nächstes Ziel.

Auf einem Campground im National Forest verbringen wir die Nacht.

09.06.2004

Wir erreichen Jackson Hole. Der Inbegriff der Westernstadt. Hier gibt es noch Holzplanken vor den Geschäften und eine Postkutsche bietet Rundfahrten an. An jeder Ecke des zentralen Parks sind Bögen aus Geweihen aufgestellt in der Mitte das Wahrzeichen von Wyoming: Ein Rodeo Cowboy auf einem bucklenden Mustang..

Bilder Jackson Hole

Das ganze ist doch sehr touristisch und auch im Winter sind durch die nahen Skigebiete viele Touristen in der Stadt. In den Geschäften werden viele Souveniers zu erhöhten Preisen angeboten. Auch sind die Western Sachen eine ganze Ecke teurer als in anderen Shops.

So steuern wir nach einem Einkauf im Supermarkt und einem kleinen Rundgang den nächsten Nationalpark an.

Unser Weg führt uns durch den Grand Teton National Park. Mit unserem Nationalparkpass ist das ja kein zusätzlicher Aufwand für uns. Und so nehmen wir auch diesen Park noch mit.

Die meisten Besucher kommen hier hin, um die alpine Landschaft und die Tiere zu beobachten. Vor allem sollen hier die Elche besser zu beobachten sein. Im Visitor Center erfahren wir dann viel über den alpinen Lebensraum und die Tierwelt der Berge. Diese sind den Alpen wirklich sehr ähnlich. Im Film sehen wir dann nicht viel neues, d.h. nichts was uns von unserem Hauptweg abbringen würde.

Es ist dann wirklich wie eine Fahrt durch ein breites Alpental. Elche stehen nicht an der Straße, aber das hatten wir auch nicht erwartet.Obwohl es noch nicht so spät ist, bleiben wir auf einem Campingplatz hier im Park. Yellowstone ist bestimmt teurer und hier gibt es einen Dusch-/ Waschraum und ein bisschen Wäsche haben wir schon wieder angesammelt. Also ein wenig heiß duschen ist jetzt auch ganz entspannend.

10.06.2004

Wir erreichen Yellowstone National Park. Es ist ziemlich kalt und zu dem fängt es auch noch an zu schneien. Es ist Mitte Juni und so weit im Norden sind wir doch eigentlich gar nicht.

Auf jeden Fall kommen die heißen Quellen richtig zur Geltung. Auf unserem ersten kleinen Rundweg staunen wir über die dampfenden kleinen Teiche, die meist in klarem türkisblau strahlen. Man sieht die Quellen hochsprudeln.Aber richtige Geysiere gibt es hier noch nicht. Auf die treffen wir erst an unserem nächsten Halt. Der wohl bekannsteste ist der "Old Faithful", der pünktlich alle 20 bis 25 Minuten ausbricht.Hier ist auch wieder ein Vistorcenter, in dem wir uns einen Überblick über den Park verschaffen können.Ein weiterer kleiner Rundweg führt uns durch ein Geysierfeld. Hier stehen kleine Vulkankrater, aus denen es dampft. Auch heiße Quellen gibt es hier wieder einige. Teilweise geht man sogar auf Stegen über sie hinweg. Der Geruch ist schweflig und die Farbe der Quellen variiert ins gelb orangene. Einen Geysierausbruch sehen wir jedoch nur von weitem.

Die Straße durch den Park ist ein großer Kreis, den wir natürlich abfahren möchten. Zum Campingplatz müssen wir ein kleines Stück zurück so dass wir an dieser Stelle noch einmal vorbeikommen werden. Der Campingplatz ist sehr weitläufig und bei diesem kalten Wetter nicht sehr einladend. Zum Glück ist es aber mit der Heizung in der Schnecke sofort warm und gemütlich.

Hoffentlich sehen wir morgen ein paar mehr von den Tieren. Oder vielleicht einen Japaner, der von einem Büffel auf die Höhrner genommen wird... Am Parkeingang haben wir einen Zettel bekommen, der davor warnt den Tieren zu nahe zu kommen. Es hat wohl schon mehrere Unfälle gegeben.

11.06.2004

Heute haben wir Glück, wir sind zur Richtigen Zeit da. Im Rangerhäuschen kann man sich über die vorraussichtlichen Ausbruchzeiten informieren. Gerade als wir dort sind bekommt der Ranger einen Anruf. Der Geysier "Be High" soll in den nächsten zehn Minuten ausbrechen. Er ist höher und sein Ausbruch ist länger als beim "Old Faithful". Ein Ausbruch ist nur alle 2 bis 3 Wochen. Also für uns eine kleine Sensation und so sitzen wir mit noch ein paar anderen Touristen wie die hypnotisierten Kaninchen vor der Schlange dort und starren auf den kleinen Krater. Als wir schon fast aufgeben wollen geht es dann los und das heiße Wasser schießt wie aus einer Turbine aus dem Boden. Klasse! Was für ein Druck muss sich da aufgebaut haben.

Noch ganz fasziniert gehen wir zurück zum Ausgang und haben dann noch das Glück den verspäteten Ausbruch des "Old Faithful" auch noch zu bewundern. Da es noch sehr früh in der Saison ist, ist es noch einigermaßen leer. Auf einem Video konnten wir im Zeitraffer die Menschenmengen, die sich hier zur Hochsaison aufhalten bestaunen.

Wir fahren weiter auf der Kreistraße durch den Park. Als erstes treffen wir in einem Waldstück auf einen Elk. Nicht so aufregend, da wir diese Tiere schon am Grand Canyon auf unserem Campingplatz zu Besuch hatten und da ausgiebig beobachten konnten. Dann kommt der Verkehr ins stocken und direkt neben der Straße stehen zwei Bisons und wie es der Zufall so will auch ein Picknickplatz. Super jetzt können wir so ein Tier mal aus der Nähe betrachten. Das Fell hängt zottelig von seinen Flanken und der Kopf scheint riesen groß. Allerding ist das meiste davon wohl nur Fell. Nur die Spitzen der Hörner gucken oben raus.Wir parken in eine Parkbucht auf dem Rastplatz ein und trinken erst mal Kaffee. Die Tiere kommen beim grasen der Schnecke ziemlich nah, aber sie sind völlig unbeeindruckt von ihr. Dann läßt sich einer der beiden fast direkt neben uns zum Wiederkäuen nieder. Wir taufen ihn Micky und er wird genau beobachtet. Als wir dann beschließen weiter zu fahren, döst er immer noch vor sich hin und lässt sich nicht von uns stören. Aber er scheint allgemein auch ziemlich cool. Die Versuche anderer Besucher ihn durch hupen aufzuschrecken, schlagen fehl.

Wir fahren weiter. Als es ein bisschen freier wird und der Wald von großen Weiden übergehen, sehen wir dann eine ganze Bisonherde. Leder weit entfernt, aber doch von der Statur her nicht zu verkennen. Auch viele Kälbchen, die alle noch hellbraun sind, laufen in der Herde mit. Da kann man sich fast vorstellen wie es gewesen sein muss, wenn die großen Herden an den Indianerstämmen vorbeigezogen sind.

Weiter geht es. Wir besuchen das Tal, dessen Felswände aus gelben Gestein sind und damit dem Park seinen Namen gab. Ein riesiger Wasserfall ergibt ein tolles Panorama. Auch hier liegen noch die letzen Reste von Schnee.

Auf unserem weiteren Weg dann noch ein Tier. Am Fluss neben der Straße befindet sich ein Wolf. Er läuft ein Stück an der Straße entlang und biegt dann an den nahen Fluss ab. Vielleicht war es auch nur ein Koyote, aber auf jeden Fall waren wir beeindruckt.

Nachdem wir noch ein paar Wasserfälle besucht haben, verlassen wir den Park Richtung Westen.

12.06.2004

Wir verlassen Wyomng und kommen nach Montana..Der Wilde Westen! Die Landschaft ist toll. Grüne Weiden, Berge mit schneebedeckten Spitzen im Hintergrund, aber hier wohnen? Nein das wäre wohl zu langweilig. Auch ein kleiner Schlenker durch Idaho, den Kartoffelstaat bringt keine Abwechslung. Die Dörfer durch die wir fahren sind ziemlich klein und weit verstreut. Es gibt nicht viel Verkehr auf den Straßen. So kann man gut nachvollziehen, dass es mehr als ok ist schon mit 16 den Führerschein zu bekommen. Dann kommt man wenigstens aus seinem Dorf raus.

Im Dorfmuseum bewundern wir die Kuriositäten, die dort ausgestellt sind. Die staubigen Vitrienen sind mit allem möglichen- Tschuldigung- Scheiß vollgestopft. Unsere Highlights waren eine über 100 Jahre alte Torte und eine mumifizierte Katze, die man unter einem Haus gefunden hatte. Wenn wir Eintritt bezahlt hätten, hätten wir uns bestimmt geärgert, aber so amüsieren wir uns nur.

Wir kommen durch eine kleine Stadt, die noch einen Teil der Stadt als "Pionierstadt" erhalten hat. An der Hauptstraße entlang reihen sich Geschäfte -zum Teil als Museen hergerichtet- aneinander, in denen die Kleidung aus der Zeit des Wilden Westens verkauft wurden. Auch Handwerker wie Schmiede oder Bonbonmacher sind vertreten. Natürrlich gibt es auch einen Saloon.

Bild Bernhard Saloon

Vom kleinen Bahnhof fährt eine historische Bahn in die nächste Stadt, die komplett als Museum erhalten ist. Da dies an unserer Strecke liegt, fahren wir mit der Schnecke hin. Der Eintritt ist uns aber entschieden zu hoch und so investieren wir nur ein paar Dollar in der Musikhall und lassen ein paar automatische Orgeln für uns spielen.

Weiter geht es Richtung Interstate. Wir haben beschlossen noch nicht über die Grenze nach Kanada zu fahren, sondern noch Seattle anzugucken.

Kurz vor Butte übernachten wir dann auf einem Campground im Wald. Er ist Mitten im Wald und da es sehr früh in der Saison ist, offiziell auch noch nicht eröffnet. Allerdings sind wir nicht die einzigen und das Plumsklo ist auch nicht abgeschlossen. Auch gut- wieder eine kostenlose Übernachtung. Beim Abendessen laufen ein paar Jugendliche mit einem Gewehr an unserem Auto vorbei und verschwinden im Wald. Kurz danach hört man ein paar Schüsse. Alkohol trinken dürfen sie erst mit 21, aber rumballern mit 14 scheint niemand zu stören.

13.06.2004

Am morgen machen wir uns früh auf. Wir wollen ein paar Kilometer hinter uns bringen. Mitten in der Landschaft dann ein Hinweis auf einen Fabrikverkauf. Da wir schon einmal gute Erfahrungen damit gemacht hatten, halten wir an. In der Fabrik werden T-Shirts mit Western Motiven hergestellt. Einige Motive hatten wir schon in Jackson Hole gesehen. Die Preise hier sind nur ca. 1/3 der dortigen.

Weiter geht es Richtung Westküste. Ein Stückchen fahren wir noch parallel zur Interstate, wechseln dann aber auf die zweispurige gut ausgebaute Interstate. Das einzig unangenhme sind die LKWs. Es gibt für sie keine Geschwindigkeitsbegrenzung wie bei uns und so fahren sie auch die 65 oder 70 MPH. Da ist unsere Schnecke nicht schnell genug und sie sitzen uns immer im Nacken.

Sogar von ganzen Häusern werden wir überholt.

Um uns die Zeit zu vertreiben spielen wir Stadt Land Fluss.

Kurz hinter Missoula übernachten wir in Alberton. Hier gönnen wir uns mal wieder einen Campingplatz und eine warme Dusche.

14.06.2004

Weiter auf der Interstate kreuzen wir noch einmal die Grenze nach Idaho. Die Landschaft hier ist schon ein wenig trockener, aber es scheint ein gutes Klima für den Obstanbau zu sein. Um einem Stausee sieht man viele Obstbaumplantagen und an den Farmen an der Straße werden die Früchte verkauft. Wir decken uns zu einem nicht überaus günstigen Preis mit frischem Obst ein.

Dann sind wir auch schon wieder an der Grenze von Idaho. Nur ein schmaler Streifen breitet sich nach Norden aus. Jetzt sind wir im Staat Washington. Das wird wohl auch der letzte sein, den wir in den USA besuchen.

Die erste geößere Stadt, durch die uns die Straße führt, ist Spokane. Hier fallen uns die vielen Schrottplätze auf. Manchmal ist es doch wie in Südamerika: Wenn mein Nachbar Geld mit Melonen verkaufen verdienen kann, dann kann ich das auch. Da unsere Sitze in der Schnecke von Anfang an nicht die besten waren und sie uns die langen Fahrstrecken nicht gerade erleichtern, machen wir noch einen letzten Versuch "neue" Sitze zu bekommen. Erst sind wir am Schrottplatz für inländische Autos und fragen uns weiter durch. Tätsächlich gibt es auf dem Platz für Importautos ein paar Angebote im Computer. Vielleicht ist ja etwas dabei. Und tatsächlich im Auto Nummer 4 sind noch Sitze, die besser aussehen als unsere. Die Kopfstützen sind ein bisschen siffig, aber die können wir mit unseren alten austauschen. Nach einer kurzen Verhandlung über den Preis nehmen wir sie und beschließen sie gleich hier vor Ort auszutauschen. Während Vera die neuen Sitze noch mal schrubbt. Baut Bernhard die alten schon mal aus. Jetzt können wir auch viel gelassener unsere Kanadadurchquerung angehen.

Bild Sitze

Kurz nach Spokane verlassen wir dann wieder die Interstate. Die 2 ist kilometermäßig vorteilhafter für uns und bestimmt nicht so langweilig zu fahren. In Wilbur übernachten wir.

15.06.2004

Weiter geht es Richtung Seattle. Die Landschaft wird wieder bergiger und erinnert an die Alpen Wir kommen in einen kleinen Ort namens Laevenworth. Im Reiseführer wird er als Abbild eines bayrischen Alpendorfs beschrieben. Und tatsächlich; es ist unglaublich. Die Flaggen an der Straße sind bayrisch und der Supermarkt wie in den Alpendörfern bemalt. Nach unserem Lebensmittel Einkauf gleich am Anfang des Ortes, kommen wir dann in den Ortskern. Hier wird man schon auf der Straße mit Heimatmusik beschallt und alles ist im Alpenstyle dekoriert: die Bank, der McDonald,... Zu unserer Freude dann eine deutsche Bäckerei. Mal wieder ein richtiges Vollkornbrot wäre jetzt schon ein Highlight. Die Verkäuferin ist auch tatsächlich eine Deutsche und erzählt, wann sie ausgewandert ist und wie lange sie schon hier lebt. Das Brot ist allerding nicht so gut wie sie es uns anpreist.

Nach einem kleinen Heimataufenthalt dann also weiter. Heute können wir es noch bis fast nach Seattle schaffen. Die Auswahl der Campingplätze ist nicht sehr vielversprechend. Alles sehr teuer und da es schon ziemlich spät ist entscheiden wir uns, unsere Grenze von normal 25 $ zu überschreiten und buchen uns auf einem sehr nobel erscheinendem Campingplatz für 30 $ ein. So viel haben wir noch nie bezahlt! Zuerst erhalten wir dann eine Belehrung: wo unser Platz ist, wie wir zu parken haben und das z.B. der Rasen nicht betreten werden darf. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Platz beträgt 7,5 MPH. In der Mitte des Platzes liegt ein See und Mitten auf einer Wiese dreht sich ein Mühlrad, die dem Platz seinen Namen gibt.

Wir parken unsere Schnecke in unserem Platz, joggen eine kleine Runde um den Platz und freuen uns auf eine warme Dusche, immer darauf bedacht nicht auf den Rasen zu treten oder schneller als 7,5 MPH zu rasen. Die Damendusche wird gar nicht richtig warm und Bernhard wird auf dem Weg von der Dusche angesprochen wir würden falschherum im Parkplatz stehen. Als er fragte ob es ein Problem sei, wich der Campingplatzleiter nur aus. Beim Essen in der Schnecke erkannte wir dann, dass es ein großes Problem war. Der Hausdrachen wurde in einem riesigen Pick up an unseren Platz gebracht und wir müssten sofort drehen, weil dies ein Rückwärtsparkplatz sei und wir sonst ohne Rückerstattung vom Platz geworfen würden!!!

Nie wieder so ein teurer Campingplatz!

16.06.2004

In Seattle sind zwei sehr bekannte amerikanische Firmen beheimatat: Zum einen Boing und zum anderen Microsoft. Wie wir gelesen hatten, gibt es Besichtigungen der Fabrikantionshallen von Boing. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und so fahren wir zuerst einmal in den Vorort und erkundigen uns nach den Besichtigungsterminen. Jede Stunde startet eine Tour und so steigen wir nach kurzem Warten mit vielen anderen Touristen in einen Bus. Nach einer kleinen Filmvorführung fahren wir dann über das Gelände und laufen durch die Werkshallen. Es sind zur Zeit nicht alle Montageplätze belegt -7 Jumbos können gleichzeitig zusammengesetzt werden- die Halle ist gigantisch groß. Man steht oben auf der Besuchertribüne und die Größe der Flugzeuge wird einem gar nicht richtig bewusst. Wie wir dann erfahren ist dies nach Volumen das weltgrößte Gebäude.

Nach einer Rundfahrt durch die Stadt und ihre Vororte finden wir dann endlich das Geschäft in dem wir ein Geschenk kaufen wollten. Sehr ärgerlich, da alles so weitläufig ist. Aber wir haben viel von der Stadt gesehen und eine Vorstellung von ihr bekommen. Das Leben scheint sehr relaxt. Auf der einen Seite die Elliott Bay und auf der anderen Seite der Washington See machen die Stadt für Freizeitaktivitäten sehr attraktiv. Auch Skigebiete sind nicht weit weg.

Dann fahren wir in die Innenstadt von Seattle. 1973 wurde hier die Space Needle ein Ausichtsturm von XXX m erbaut. Da müssen wir natürlich rauf. Aber zuerst machen wir ein wenig Pause an einem großen Brunnen und beobachten die Leute. Erst kurz vor der Dämmerung fahren wir dann hoch. Von oben hat man eine tolle Aussicht über die Stadt, die Bucht, den See und Mount Rainer, der sich Schneebedeckt im Südosten auftürmt. Wasserflugzeuge mit Tankstellen

Auf dem Weg zurück zu unserer Schnecke kommen wir an einer Fotoaustellung vorbei. Wir sind begeistert von den vielen genialen Aufnahmen.

Dann suchen wir uns einen einigermaßen waagrechten Parkplatz und verbringen die Nacht am Fuß der Space Neddle.

17.06.2004

Wir beginnen den Tag im Hafenviertel auf dem Markt. Der wurde im Reiseführer als besonders sehenswert beschrieben. Außer einem Metzgerladen eines in Siegen ausgebildeten Metzgers, finden wir ihn aber nicht besonders aufregend. Wir gönnen uns ein Frühstück mit Aussicht auf die Bucht.

In der Nähe eines weiteren Werk von Boing gibt es das "Museum of Flight". Es wird als sehr umfangreich beschrieben und so wollen wir es uns nicht entgehen lassen.

normale Ausstellung

erster Weltkrieg

Airfarce one, Concorde

Fast an den Ausgangspunkt zurück. Übersetzen mit der Fähre durch die Elliot Bay auf die Halbinsel Olympic. Hier gibt es einen weiteren Nationalpark. Wir fahren noch ein paar Kilometer in Richtung Park. Dann wird es langsam dämmrig und wir kommen in ein Indianer Reservat. Neben Ständen für Feuerwerk kommen wir auch an einem Casino vorbei. Dann erinnern wir uns, dass man an allen Casinos kostenlos stehen bleiben darf und so drehen wir um und lassen uns auf dem Parkplatz nieder. Außerhalb von Nevada ist das Betreiben eines Casinos den Indianern vorbehalten und sie machen mit der Spielsucht der Amerikaner gutes Geld. Im einigen Reservaten konnten davon Schulen gebaut und sogar so eine Art Sozialhilfe gezahlt werden.

18.06.2004

Wir fahren in den Olympic Nationalpark. Seine größte Atracktion ist der Regenwald, der hier durch die häufigen Regenfälle an der Küste wächst. Leider gibt es nur Stichstraßen in den Park und so mussten wir ihn erst umrunden, um an die Küstenseite zu kommen. Der Weg ist uns zu weit und so fahren wir von Osten aus über eine Stichstraße in den Park.Wir machen eine kleine Wanderung.

Wir übernachten in einem Statepark an der nördlichen Küste der Halbinsel. Hier ist das Schauspiel von Ebbe und Flut sehr gut zu beobachten.

19.06.2004

Übersetzen von Port Angels nach Vicrotia auf Vancouver Island. Dies sollte unser letzter Grenzübergang für diese Reise sein.Auf der amerikanischen Seite wird nur das eingeheftete Visum entnommen, aber wir erhalten keinerlei Nachweis, dass wir das Land verlassen haben. Ende des Monats würde unser Visum auslaufen und wir könnten nicht beweisen, dass wir das Land verlassen haben. Dann bekommen wir doch einen Zollstempel, weil wir so nett fragen. Eine kurze Fahrt und schon sind wir in Kanada angekommen.

Am Hafen werden die Autos dann wieder ausgespuckt und die Kontrolle ist nicht sehr ausführlich. Wieder haben sich unsere Vorbereitungen nicht bezahlt gemacht, aber besser so als anders.

Zuerst brauchen wir mal einen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Den finden wir dann auch recht schnell und sind begeistert über die kleinen Parkplätze, die es hier gibt. Wir sind Europa wieder ein gutes Stück näher gekommen! Auch das Angebot im Supermarkt sagt uns sofort mehr zu. Man kann sogar Flaschen zurückgeben; zwar ohne Pfand, aber der erste Schritt ist ja schon mal getan.

Viktoria ist eine nette Stadt